Stahlbau: die großtechnische Fertigung

Unter Stahlbau versteht man in der Industrie die großtechnische Fertigung sowie Montage von Stahlanlagen und -werken.

Die Europäische Union hat mit der EN 1993 Eurocode 3 eine umfangreiche Norm aufgestellt. Die Norm definiert europaweit einheitliche Anforderungen an die Sicherheit von Stahlkonstruktionen. Ziel ist es, das Versagen von Stahlkonstruktionen wie Stahlbrücken, Stahlhallen oder Kränen zu verhindern.

Abgrenzung zum Metallbau

Stahlbauarbeiten sind gemäß DIN 18335 keine Metallbauarbeiten. Doch die Trennung beider Bauarbeiten ist zum Teil schwierig, da der Metallbau auch Dienstleistungen enthält, die unter den Stahlbau fallen.

Was ist Stahl?

Das Wort Stahl leitet sich von dem indogermanischen Urwort „stehli“ ab und bedeutete ursprünglich „Axt“. Es ist also der Werkstoff, aus dem bereits früher die Äxte hergestellt wurden. Was damals noch der Schmied erledigte, machen heute Stahlbauer. Die heutige Definition von Stahl hat sich natürlich verändert. Die Werkstoffkunde definiert Stahl als eine metallische Legierung, deren Hauptbestandteil Eisen ist.

Das Eisen im Stahl lässt sich formen (im Gegensatz zum Gusseisen). Unterschiedliche Universitäten definieren Stahl anders. Eine einheitliche Definition sucht man vergebens. In der Arbeitswelt trifft man häufig auf die Definition nach DIN EN 10020:2000-07. Demnach muss im Werkstoff die Eisenlegierung geringer als 2% sein, damit er als Stahl bezeichnet werden kann. Eine Ausnahme bilden Chromstähle.

Arten von Stählen

Die EN 10020:2000 unterscheidet Stahl in drei Hauptgüteklassen:

  • Unlegierte Stähle: Unlegierte Stähle erkennt man daran, dass ihr Zusatz überwiegend aus Kohlenstoff besteht. Sie enthalten nur wenige andere Eisen wie Kupfer, Nickel, Chrom, Blei, Silizium oder Mangan.
  • Nichtrostende Stähle: Diese Art von Stählen hat einen Kohlenstoffanteil von maximal 1,2% und besteht zu mindestens 10,5% aus Chrom.
  • Weitere legierte Edelstähle und Stähle.

Stähle erhalten Kurznamen, die in der EN 10027 festgelegt sind. Von den ca. 2500 verschiedenen Stählen wurden ca. 2000 in den vergangenen zehn Jahren entwickelt.

Weitere Einteilung der Stahlarten nach Anwendungsgebiet

Hier folgt eine Aufzählung ausgewählter Anwendungsgebiete für Stahl:

  • Messerstahl,
  • Federstahl,
  • U-Boot-Stahl,
  • Duplex-Stahl,
  • Tiefziehstahl,
  • Pipelinestahl,
  • Vergütungsstahl,
  • Werkzeugstahl,
  • Spannstahl.

Veränderung der Eigenschaften

Die Eigenschaften eines Stahls können durch sogenannte Stahlveredler verändert werden. Solche Veredler sind beispielsweise Chrom, Mangan, Cobalt, Wolfram, Niob, Molybdän und Vanadium.